Wie üblich eröffnete die Jugendblaskapelle unter der Leitung von Matthias Schelle das Konzert. Nachdem in der Kapelle inzwischen nicht nur jugendliche, sondern auch gar nicht so wenige erwachsene Musiker zu beobachten sind, erläuterte der Vorsitzende der Vereinigung, Thomas Lindbüchl, in seiner Begrüßung, dass die Jugendblaskapelle inzwischen jungen und gerne auch älteren Mitgliedern eine Plattform zum gemeinsamen Musizieren bietet, die ein Blasinstrument neu erlernt haben und sich für das „große Blasorchester“ noch nicht sicher genug fühlen.
Als erstes erklang die „Toccata for Band“ von Frank Erickson. Erschienen 1957, ist dieses Werk bis heute eine der meistverkauften Originalkompositionen für Blasorchester. Frank Erickson, Professor an der University of California, Los Angeles, und später an der San Jose State University, hielt die damals existierenden Stücke für Blasorchester entweder für langweilig oder für zu schwierig für seine Studenten. Um ihnen den Einstieg in die symphonische Blasmusik zu erleichtern, schrieb er eine Sammlung von durchaus anspruchsvollen, aber doch auch gut spielbaren Stücken. Auch unsere Jugendblaskapelle zeigte viel Spielfreude und eine sehr gute Leistung. Nicht weniger beschwingt präsentierte sie in den „Selections from Aladdin“ die besten Hits aus dem Zeichentrickfilm Aladdin von Walt Disney aus dem Jahr 1992. Für Blasorchester arrangiert wurden drei Songs Arabian Nights, A Whole New World und Friend Like Me von dem Amerikaner John Moss.
Michael Kummer und das Blasorchester eröffneten mit der „Suite aus dem Ballett Romeo und Julia“ von Sergei Prokofjew. Die klassische Liebestragödie „Romeo und Julia“ von Shakespeare wurde nur von wenigen Komponisten musikalisch umgesetzt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schrieb Charles Gounod die Oper Roméo et Juliette, der allerdings nicht viel Erfolg beschieden war.
Wesentlich erfolgreicher wurde das in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts entstandene Ballett von Sergej Prokofjew, das als sein schönstes gilt. Prokofjew gestaltete selbst drei Orchestersuiten mit Auszügen aus seinem Ballett. Der Holländer Johan de Meij ging allerdings in seiner für Blasorchester arrangierten Suite nicht von den bestehenden Orchestersuiten aus, sondern stellte aus Teilen des Balletts eine eigene Suite zusammen. Anfang, Leitmotiv und Ende ist das eindrucksvolle Thema „Die Montagues und Capulets“.
Die folgende, festliche Ouvertüre „Olympica“ schrieb der Belgier Jan van der Roost für die Nagano Community Band anlässlich ihres Jubiläums 1992. Van der Roost baut das Werk im Wesentlichen aus drei Themen auf: Das erste Thema, breit und festlich, symbolisiert das Jubiläum, den Anlass für die Komposition. Das folgende muntere Allegro soll den Fleiß und den Enthusiasmus darstellen, mit dem sich das Orchester seinem Hobby widmet. Das choralartige dritte Thema feiert die Schönheit der Natur rund um Nagano. Alle drei Themen verbinden sich zum Schluss zu einem grandiosen Finale.
Ruhig und getragen, fast meditativ, beschreibt der 1977 geborene Schweizer Komponist Mario Bürki musikalisch die Basilika San Marco in Venedig, ein wunderschöner Ruhepunkt nach den vorhergehenden, reichlich bewegten und bewegenden Stücken.
Überhaupt nicht ruhig und meditativ der letzte Programmpunkt: „Danzón No. 2“ des 1950 geborenen, mexikanischen Komponisten von Arturo Márquez. Márquez Danzónes basieren auf der Musik Cubas und der Region Veracruz in Mexiko. Der schwungvolle Danzón no.2 wurde im Jahr 1994 in Mexico City uraufgeführt. Der temperamentvolle venezolanische Dirigent Gustavo Dudamel nahm ihn in das Programm für seine Tour 2007 mit dem „Simon Bolivar Youth Orchestra of Venezuela“ durch Europa und die Vereinigten Staaten auf. Infolge der begeisterten Publikumsreaktionen etablierte sich der Danzón no.2 als eines der Charakterstücke dieses Orchesters. Dank seiner Popularität wurde der Danzón no.2 neben Huapango von Pablo Moncayo vom mexikanischen Volk zur zweiten Nationalhymne erklärt.
Das Grünwalder Publikum reagierte mit viel Beifall und lautstarken Bravorufen nicht weniger begeistert auf die hervorragenden und mit Bravour vorgetragenen Interpretationen unseres symphonischen Blasorchesters.
Traditionell spielen zum Abschluss des Konzertabends Jugendblaskapelle und Blasorchester gemeinsam – aufgrund des dadurch verursachten Platzmangels stehend – unter der Leitung von Matthias Schelle noch zwei Zugaben.
Als erstes ein ganz besonderes Schmankerl: das „Instant Concert“ von Harold L. Waters.  Walters verarbeitete 30 verschiedene Melodien in diesem nur drei Minuten dauernden Stückchen. Wer da die einzelnen Titel erraten wollte, musste sehr schnell sein. Neben dem Brautchor aus „Lohengrin“ erklangen unter anderem Jingle Bells, der Tanz der Stunden, Down By The Riverside, ein paar Takte „Aus der Neuen Welt“ und so weiter und so fort. Es war einfach hinreißend. Mit dem erst 2016 entstanden Kaiserin Sissi Marsch des jungen  Blasmusikers und Komponisten Timo Dellweg endete das auch diesmal wieder sehr erfrischende Konzert.