Eröffnet wurde mit dem „Marksteinrucker“ aus dem Königlich Bayerischen Amtsgericht von Georg Lohmeier. Wer des Bairischen nicht mächtig war, mag sich ein wenig schwergetan haben mit den beiden Großbauern (Dieter Aulenbacher und Peter Schipfer), die sich beim Streit um die Grenzmarkierung ihrer Ackerflächen ihre wechselseitigen Argumente um die Ohren fetzten. Der abgeklärte Richter Richard Süßmeier hatte es da gar nicht so leicht mit der Verhandlungsführung. Auch die junge Generation (Janina Jebens und Benny Gast) zeigte wenig Interesse, weder an einer Einigung noch aneinander. Aber natürlich gab es ein unerwartetes, liebenswert altbayerisches Happy End. In weiteren Rollen Jakob Pritscher als jovialer Bürgermeister, Edith Wassermann als hinterfotziger Austragsvatter und Corina Jebens als zackiger Gerichtsdiener.

 

Springgiftig und Schlag auf Schlag – wie im richtigen Leben – beharkten sich in der „Testamentseröffnung“ von Dominik Rau die Erben (Corina und Janina Jebens, Monika Fried und Dieter Aulenbacher). Keiner ließ am anderen auch nur ein annähernd gutes Haar – sehr zur Freude des hinterlistigen, zunehmend über den Verlauf erfreuten Notars (Matthias Schröder). Kompliment an alle für den rasanten und überzeugend realitätsnahen Auftritt!

 

Immer gern gesehen ein kurzer Sketch „Sie und Er“, frei nach Karl Valentin. Uschi Kneidl als urkomische, bayerische Nudel in einem herzerfrischenden Monolog zum Thema Münchner Trambahn – mehr braucht dazu eigentlich nicht gesagt werden. Das Publikum liebt sie und nicht weniger ihren maulfaulen Gemahl (Stephan Weidenbach).

 

Dazwischen ein harmloser, nett gespielter Spaß, „Franz Josef der Zweite“ von Regina Harlander, das Drama um einen zur Unzeit verschwundenen Papagei. Schuld sind natürlich die Männer (Thomas Lindbüchl und Alfons Hirth), die unbedingt Fußball schauen müssen statt dass sie ihre Pflicht tun. Die beiden Ehegattinnen (Sindy Loos und Edith Wassermann) haben ihre liebe Mühe, das Tier wieder seiner besorgten Besitzerin (Brigitta Pritscher) zuzuführen.

 

Zum Schluss ein ganz besonderer Leckerbissen: „Der Maßanzug“ von Gerhard Polt. Corina Jebens und Matthias Schröder als herrlich überzogenes Prolo-Ehepaar beim Aussuchen eines ausreichend dimensionierten Anzugs und Moni Fried als missgelaunter Sprössling strapazierten alle noch verfügbaren Lachmuskeln. Die bitterbösen Karikaturen des Altmeisters Polt und sein rabenschwarzer Humor sind einfach nicht zu toppen. Uschi Kneidl als zunehmend genervte Verkäuferin und Brigitta Pritscher als Änderungsschneiderin mit Migrationshintergrund taten das ihre, um das gelungene Spektakel abzurunden.